Das Coimbraprotokoll ist eine medizinische Behandlungsmethode, die unter ärztlicher Aufsicht erfolgt und auf der Verwendung von sehr hohen Dosen von Vitamin D basiert. Diese Therapie wird durch zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel und Maßnahmen zur Stressbewältigung unterstützt. 

 

Das Ziel des Coimbraprotokoll st es, Störungen in der Vitamin-D-Verwertung, die bei Autoimmunerkrankungen auftreten, zu überwinden und gleichzeitig die Überreaktion des Immunsystems, die oft stressbedingt ist, zu verringern. Dieser Ansatz wurde von Dr. Cicero G. Coimbra, einem brasilianischen Spezialisten für Innere Medizin und Neurologie sowie Biochemiker und Professor an der Universität von São Paulo, entwickelt.  

 

Im Jahr 2002 stieß Dr. Coimbra zufällig darauf, dass eine sehr hohe Dosis von Vitamin D (ab 20.000 IE pro Tag) Autoimmunerkrankungen der Haut stoppen konnte. Er führte daraufhin umfangreiche Forschungen durch und entdeckte dabei zahlreiche Studien und Mechanismen, die die Wirkung von Vitamin D erklären. Ab 2009 passte er die Behandlungsmethode weiter an, um eine möglichst effektive und gleichzeitig sichere Therapie zu entwickeln. 
Diese Therapie hat sich als das Coimbraprotokoll etabliert.

 

Dr. Coimbra und sein Team haben viele Patienten weltweit erfolgreich behandelt. Im Jahr 2013 publizierte er eine erste Untersuchung über die Wirksamkeit des Coimbraprotokolls bei der Hautkrankheit Vitiligo und Schuppenflechte. Eine weitere Studie zur Anwendung bei Multipler Sklerose konnte aufgrund von politischen und finanziellen Interessen der Pharmaindustrie jedoch nicht veröffentlicht werden. Es wird vermutet, dass MS-Medikamente jährlich Umsätze von etwa 25 Milliarden Dollar weltweit erzielen.

 

Zwischen 2012 und 2018 bildete Dr. Coimbra über 140 Ärzte weltweit aus. Diese Schulungen wurden jedoch aufgrund der hohen Arbeitsbelastung ab 2018 deutlich reduziert. In der deutschsprachigen Region wurde das Coimbraprotokoll vor allem durch Christina Kiening bekannt. Sie ist selbst MS-Patientin und hat von der Behandlung profitiert. Seit 2016 setzt sie sich ehrenamtlich dafür ein, das Protokoll weiterzuverbreiten. Bis 2019 wurdene 27 Ärzte ausgebildet, die bis 2020 bereits etwa 6.000 Patienten behandelt haben. 

 

Die ersten deutschen Ärzte gründeten zusammen mit Frau Kiening die Coimbraprotokoll UG, eine gemeinnützige Organisation, die sich vor allem für die Rechte der Patienten einsetzt. Diese wurde im Sommer 2019 auch durch Britta Maier-Peveling, ebenfalls eine Patientin des Coimbraprotokolls, unterstützt.

 

Da die Kosten für die Behandlung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, müssen die Patienten die Ausgaben privat tragen.

 

Zu Beginn der Therapie sind umfassende Tests erforderlich, um sicherzustellen, dass der Patient in guter gesundheitlicher Verfassung ist, insbesondere in Bezug auf die Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Nieren. Die Testergebnisse helfen dabei, die passende Vitamin-D-Dosis während der Behandlung anzupassen. 

 

Welche Tests genau notwendig sind, hängt von der Art und Dauer der Erkrankung ab und wird dem Patienten nach dem ersten Beratungsgespräch vom behandelnden Arzt mitgeteilt.

Nach Auswertung der Untersuchungsergebnisse folgt der erste Termin mit einem zertifizierten Protokollarzt. In diesem Gespräch wird die geplante Behandlung detailliert erklärt, und es werden wichtige Veränderungen in der Lebensweise und Ernährung besprochen. Oft übernehmen geschulte Patientenbetreuer diese praktische Aufklärung.

 

Unter Berücksichtigung der persönlichen Vorgeschichte, der Testergebnisse sowie individueller Faktoren wie Alter, Gewicht und Krankheitsart, legt der Arzt eine erste Vitamin-D-Dosis fest. Diese Dosis soll nicht sofortige Ergebnisse hinsichtlich des Fortschreitens der Autoimmunerkrankung liefern, sondern dient als Ausgangspunkt, um die für den Patienten optimale Dosis zu bestimmen. Bei schwereren Verläufen oder akuten Schüben, bei denen das Risiko für bleibende Schäden, wie etwa Erblindung, hoch ist, kann auch eine höhere Anfangsdosis erforderlich sein. In solchen Fällen sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig.

 

Im Allgemeinen umfasst die Behandlung 4 bis 6 Arztbesuche, die zu Beginn alle drei Monate stattfinden. Später verlängern sich die Abstände auf sechs Monate, und ab dem dritten Jahr ist nur noch eine jährliche Kontrolle erforderlich. Für jede Untersuchung müssen aktuelle Blut- und Urinwerte vorgelegt werden.

Die Ziele dieser regelmäßigen Untersuchungen sind zwei Aspekte: Zum einen sollen frühzeitig Veränderungen im Stoffwechsel erkannt und behandelt werden, bevor Symptome auftreten. Zum anderen wird die Vitamin-D-Dosis schrittweise so angepasst, dass die bestmögliche Wirkung erzielt wird, um die Erkrankung schnellstmöglich zu stabilisieren.

 

*Autoimmunerkrankungen sind Erkrankungen des Immunsystems wie z.B. Multiple Sklerose, Psoriasis (Schuppenflechte), Myositis, Morbus Crohn, Sklerodermie, Colitis Ulcerosa,  Rheumatoide Athritis, Vitiligo, Hashimoto,  Dermatomyositis, Fibromyalgie, Autoimmune Hepatitis, Guillain-Barré-Syndrom (GBS), juvenile rheumatoide Arthritis, Mischkollagenose, Morbus Basedow, Morbus Wegener,Myasthenia Gravis, Zöliakie, Systemischer Lupus erythematodes (SLE), uvm.

 

 

Wichtig: 

Da die Ultrahochdosis Vitamin D – Therapie bei falscher Anwendung zu schweren Nierenschäden führen kann, darf sie auf keinen Fall ohne die Begleitung eines entsprechend geschulten und zertifizierten Coimbraprotokollarzt durchgeführt werden. 

 

Weitere Informationen zum Coimbraprotokoll findest Du unter der Website "www.coimbraprotokoll.de. und in unserem Buch.

 

 

 

 

Ausgebildete Coimbraprotokollärzte finden Sie hier: 

 

 

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.